Klimaschutzbrief: Idee für Geld und Projekte vor Ort

28. Juli 2021

Von Klimaschutz zu reden, ist einfach. Aber wie sollen die Projekte finanziert werden? Bevor man Energie sparen kann, muss man erst einmal investieren. Um Geld für regionale Projekte zu aktivieren, hat Landratskandidat Marcel Riethig einen Klimaschutzbrief ins Gespräch gebracht. Ein mögliches Projekt dafür wäre, so Bürgermeister Dr. Thomas Gans, das Vitamar in Bad Lauterberg. In einer Podiumsdiskussion in der Göttinger Lokhalle nahm Ministerpräsident Stephan Weil das Bad Lauterberger Projekt als positives Beispiel für eine regionale Investition auf.

Die Idee ist folgende: Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Göttingen kaufen ab Anfang 2022 bei einem der regionalen Geldinstitute (Sparkasse oder Volksbank) einen Klimaschutzbrief – eine sichere Geldanlage für zehn Jahre. Mit dem Geld, das dabei zusammenkommt, werden regionale Projekte finanziert, die dem Klimaschutz dienen – wie eben der energetischen Sanierung des Dachs des Vitamar in Bad Lauterberg und dem Bau einer Photovoltaikanlage auf dem Dach des Vitamar. Dafür stünden rund 2 000 Quadratmeter Fläche zur Verfügung.

Initiiert hat den Klimaschutzbrief Landratskandidat Marcel Riethig (SPD) zusammen mit Spezialisten der Sparkassen. Ziel ist es, zusätzliches Geld zu aktivieren, damit der Landkreis Göttingen bis zum Jahr 2035 klimaneutral wird. Allein mit öffentlichen Geldern wird das nicht zu schaffen sein.

Kommunen sparen mit der energetischen Sanierung Geld. Mit dem eingesparten Geld aus allen Projekten soll das Kapital zusammenkommen, um nach zehn Jahren Geld in den Klimaschutzbrief mit geringen Zinsen an die Sparer zurückzuzahlen. Dafür garantieren die regionalen Geldinstitute.

Viele Bürgermeister(kandidaten) verschiedener Parteien im Kreis Göttingen unterstützen die Idee des Klimaschutzbriefes, unter ihnen auch Thomas Gans. Und für Ministerpräsident Stephan Weil ist die Idee des Klimaschutzbriefes besonders attraktiv, weil es um Projekte in der Region geht. Fonds für Nachhaltigkeit gebe es viele. „Der spannende Punkt beim Klimaschutz- und -sparbrief ist der, dass es regional sehr konkret ist. Dass ich sehen kann – jetzt bleib ich mal beim Schwimmbad in Bad Lauterberg -, das ist das Projekt, das ich mit möglich machen kann. Das schafft doch eine ganz andere Identifikation. Das ist dann aber auch ein Thema, das von vor Ort kommen muss.“

Mehr Informationen zum Klimasparbrief finden Sie unter: klimasparbrief-goettingen.de und in dem folgenden Video.

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